Beratung & Coaching für Bildungsorganisationen
Stephan Ulrich
Die Gesellschaftlichen Funktionen der Schule
Neben den formalen Zwecken und Zielen sind auf allen Ebenen des Bildungssystems informelle Zweck-/Ziel-Erwartungen erkennbar. Das Bündel aller Erwartung an eine Schule, kann als «Rolle» dieser bezeichnet werden.
Soziologisch orientierte Schultheorien gehen von folgenden gesellschaftlich erwarteten Funktionen aus:
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Allokation: Schülerinnen und Schüler werden aufgrund von formellen und informellen Merkmalen beurteilt, selektioniert und mit Zeugnissen ausgestattet. Dadurch werden die Weichen für spätere zu erreichende Qualifizierungen und Positionen gestellt. Damit reproduziert das Bildungssystem die Wirtschafts-, Sozial- und Politikstruktur.
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Qualifikation: Schülerinnen und Schüler sollen so qualifiziert werden, damit ihnen der Übergang in die Arbeitswelt gelingt. Damit wird die Reproduktion des aktuellen Wirtschaftssystem sichergestellt.
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Enkulturation: Durch die Schule werden junge Menschen sozialisiert, damit sie sich in der aktuell herrschenden gesellschaftlichen Ordnung zurechtfinden. Im Zusammenhang mit dieser Funktion wird die Erwartung zur Reproduktion der der aktuellen kulturellen Normen und Werte genannt.
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Integration: Die in Bildungssystem stärkt die Identität der jungen Menschen und stellt sicher, dass diese an der Gesellschaft teilhaben können.
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Betreuung: Kinder und Jugendliche werden von sachkundigem Personal betreut. Der Bedarf hierfür ist notwendig, da Wirtschaftssysteme entwickelter Staaten auf eine steigende Anzahl von Fachkräften angewiesen sind und die Familie, hier als Institution verstanden, die Betreuungsfunktion nicht mehr vollständig wahrnehmen kann.